Bonus Track

25. August 2008

Auch das ist Peking: der Ritan Park
Auch das ist Peking: der Ritan Park 

Der letzte Tag. Keine Wettkämpfe mehr, kein Kulturprogramm, nur Koffer packen. Der Bus zum Flughafen geht erst um 20.30 Uhr. Ein ganzer Tag zur freien Verfügung. Herrlich.

Carmen und Silvi wollen sich sonnen, Uli und ich haben Einkäufe auf dem Seidenmarkt zu erledigen und ich will auch noch ein paar Fotos machen, denn ich habe meine Sammlung der Merkwürdigkeiten vernachlässigt. Damit will ich heute beginnen:

Der Chinese braucht klare Anweisung
Der Chinese braucht klare Anweisung 
Vom Spucken oder Aufwischen?
Vom Spucken oder Aufwischen? 

Ich will nicht gemein sein. Manchmal reicht's einfach, ein Bild aus dem Zusammenhang zu nehmen. Die Pfeile in der U-Bahn zeigen an, wer wo zu stehen hat, wenn er einsteigen will, bzw. wo die Massen herausströmen (vgl. auch die ungeschriebene Rubrik: Theorie und Praxis). Und an die Wand laufen habe ich niemanden gesehen.

Aber ich habe einmal 4 Aktivistinnen gesehen, die eine Treppe im Gleichtakt gefeudelt haben, wobei jede ihren Abschnitt bearbeitet hat. Dieses gelbe Schild steht überall, weil überall gewischt wird. Oder besser gesagt, der Schmutz wird gleichmäßig verteilt, denn einen Wassereimer habe ich nirgends gesehen.

Aber wir sind ja beim Einkaufen im Seidenmarkt und das komische ist, dass man unbedingt was kaufen will, grandios feilscht und trotzdem weiß, dass man immer zuviel bezahlt. Und auch noch schlechte Ware bekommt (Kunststoff statt Seide etc.).

Anschließend laufen wir ein wenig durch die Straße und entdecken, dass wir nicht weit vom Ritan-Park entfernt sind. Eine Art Rikscha-Fahrer dient sich uns an und gibt an, uns für 20 Yuan zum Park zu fahren. Umgerechnet 2 Euro fürs Strampeln ist OK. Die Fahrt dauert ungefähr 3 Minuten und das Rad hat einen Elektromotor. Weil man's ja versuchen kann, will er dann 20 pro Person. Nicht mit uns: wir drücken ihm 20 in die Hand und lassen ihn stehen. Eine 5-minütige Taxifahrt über vielleicht einen Kilometer kostet übrigens 10 oder 11 Yuan.

Endlich: die Lampions
Endlich: die Lampions 
Drachenflieger
Drachenflieger 

Nach der vorangegangenen umfassenden Verarsche entpuppt sich der Ritan-Park als wahres Kleinod. Viel Grün, heimelige Wege mit Lampions und verschlungene Pfade auf Hügelchen mit kleinen Tempeln. Auf dem größten Hügel (mit dem prächtigsten Tempel) treffen wir auf ein halbes Dutzend Müßiggänger, die Drachen steigen lassen und ein wenig fachsimpeln, soweit ich das mit meinem wenigen Chinesisch verstehen kann (haha). Die Burschen sind relativ cool und drücken Uli und mir die Spindel in die Hand.

Wir spazieren weiter und entdecken einen chinesischen Garten, der aus den gleichen Versatzstücken aufgebaut ist, wie der Garten mit Teehaus im Luisenpark: See, Brücken, Tempel, Felsen mit Pfad. Reizend. Und sowas erst am letzten Tag!

Zurück im Hotel vermeldet Carmen einen anständigen Sonnenbrand. Wir bewohnen für die letzten Stunden nur noch ein Zimmer, in das wir unser gesamtes Gepäck verfrachtet haben. Ein letztes mal essen, Koffer wiegen (Carmen 24,8 kg, Peter 23,4 kg, der Rest weniger) und dann zum neuen Terminal 3, das gigantisch groß, aber auch relativ leer ist, so leer, dass die Shops um 10 Uhr schließen.

Das mache ich jetzt auch: das Kapitel Peking ist beendet. Ich danke für die Aufmerksamkeit, die Ermunterung, den Zuspruch. Ihr seid klasse! Bis gleich in Mannheim.

Byebye, wie der Chinese sagt
Byebye, wie der Chinese sagt 
Don‘t look back!
Don‘t look back! 
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