Rain Man

10. August 2008

Nicht kleckern: das Heineken Holland House im Agricultural Exhibition Center
Nicht kleckern: das Heineken Holland House im Agricultural Exhibition Center 

Es ist jetzt auch schon wieder 2 Uhr morgens und ich habe noch schnell im Hotel ein Chickensandwich und ein großes Bier zu mir genommen. Das war dann im Prinzip auch meine Mahlzeit für heute, denn das Hotelfrühstück ist grässlich und im Hollandhaus gab’s auch nur das olympische Standardmenü Fritten, Hot Dog und Krokettenbrötchen. Theoretisch sollte es Hotdogs auch an den Wettkampfstätten geben. Tut es aber nicht. Das ist schlecht, denn man ist lange unterwegs und verhungert leicht. Da die Kontrollen am Eingang so ausführlich wie ungenau sind, kann man aber alles mitnehmen: Getränke, Essen etc. (siehe auch Tag 2).

Doch der Reihe nach: erster Programmpunkt heute ist das Hollandhaus, eine schöne und berüchtigte Institution, nämlich ein Treffpunkt nicht nur für Holländer, sondern ausdrücklich für alle Nationalitäten. Weil das Deutsche Haus ein Hochsicherheitstrakt ist, in den außer den Athleten nur reinkommt wer wichtig ist oder viel bezahlt, nutzen wir das Angebot gerne und schauen uns ein wenig um. Am frühen Nachmittag ist wenig los und wir ziehen weiter zum größten Adidas Store der Welt. Da gibt es schon genau das, was ich haben möchte, aber leider ist das Fachpersonal nicht am Start und wir ziehen ohne Laufschuhe zum Apple Store weiter. Die iPods sind genauso teuer wie in Deutschland. Schade, also weiter zum Adidas Fantreff.

Peking ist so groß und wir müssen schon wieder weiter zum Hockeystadion, denn Silvi hatte am Morgen fast drei Stunden dorthin gebraucht. Als wir uns im Hotel fürs Hockey umziehen, fängt es an zu regnen. Es hört auf, als wir ins Stadion fahren (was Dank eines neuen Logistikkonzeptes der Mandarinen nur noch einen Stunde dauert) und beginnt wieder, als wir ins Stadion gehen. Die Helferlein verteilen Regenjacken. In die packen wir uns komplett ein und hocken auf unseren Platz hinterm Tor. Solange wir uns nicht bewegen bleibt es relativ warm, aber nach drei Stunden sind wir komplett aufgeweicht. Und alles, was in den Taschen ist, auch. Nach dem ersten Spiel des Abends gehen die meisten Zuschauer, was ich gut verstehen kann. Im zweiten Spiel um 21 Uhr sind die deutschen Frauen dran und gewinnen souverän mit 5:1 und Fanny schießt zwei Tore. Pünktlich zum Schlusspfiff hört es auf zu regnen. Nass werden ist schon scheiße, aber das Problem sind dann die Busse und die U-Bahn, denn dort zieht die Klimaanlage mächtig durch. In unserem Hotelzimmer wird die z.B. gerne auf 10 Grad runtergedreht. Als wir dann um Mitternacht aus der U-Bahn taumeln, regnet es wieder und der Bus fährt nicht mehr. Also die 1,5 km joggen und wenigstens im Hotel ein Sandwich und ein Bier bestellen, das dann im Prinzip die Mahlzeit ... (siehe oben).

Um 6 Uhr heißt es wieder aufstehen und zum Hockey. Aber nur, wenn’s nicht regnet.

Statistisch gesehen hat Peking im August 10 Regentage
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Das Fähnlein der aufrechten Fans
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1,3 Milliarden Chinesen fahren nicht U-Bahn
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