Deutschland – China 2:3

20. August 2008

 

Nach dem Spiel kaufe ich mir als erstes zwei Becher Bier, was ich für eine angemessene Dosis der Frustbewältigung halte. Die anderen halten mit, die Trauer verbindet. Es hat uns also erwischt. Ihr müsst euch ja vorstellen: seit dem olympischen Turnier von Athen bis zum vorgestrigen Halbfinaleinzug gab es für mich nur Erfolge im Frauenhockey. Es war immer gutgegangen. Da glaubst Du, dass es immer so weitergeht. Ich war mir sicher, dass wir's packen würden. Silvi hatte am Morgen unseren Glücks-Bob im Fernsehen gesehen und ich schaffe es, mein MannheimBeijing2008-Transparent ins Stadion zu schmuggeln. Wir haben einen sehr guten Platz in der zweiten Reihe und aus dem Stadionlautsprecher schallt Jan Delay und Extrabreit (Flieger, grüß mir die Sonne). Das Stadion ist nicht ganz voll, offensichtlich diesmal nicht mit chinesischen Freiwilligen aufgefüllt. Deshalb ist das „Jia you“ auch nicht so beeindruckend, wie hin und wieder in der Vorrunde.

Jia You
Jia You 
Der Glücks-Bob
Der Glücks-Bob 

Lange bleibt die Hoffnung, genährt durch zwei schnelle Tore zu Beginn jeder Halbzeit, aber der Druck der Chinesinnen ist zu groß. Am Ende bestätigt die Torschuss- und Eckenstatistik deren Überlegenheit. So muss wohl das 2:3 in Ordnung gehen. Die Mädels verkaufen sich gut und am Ende bleibt die positive Erkenntnis, dass das deutsche Frauenhockey sich endgültig in der Weltspitze etabliert hat. Das ist doch auch was.

Den Bieren im Stadion folgt noch ein letztes auf der Dachterrasse, das reicht aber, denn Olympia ist noch nicht zu Ende.

Katharina Scholz
Katharina Scholz 
Janine Beermann, Mandy Haase
Janine Beermann, Mandy Haase 
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